c) Weg von den Patterns - die kleine Band in der Gitarre
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Vorwort Da ich völliger Autoddakt bin und nie auch nur eine einzige Unterrichtsstunde genommen habe, beschreibe ich alles, was folgt, nicht vom Standpunkt eines Lehrers oder musikpädagogischen Überlegungen heraus. Vielmehr schreibe ich meine eigenen Erfahrungen nieder. Ich gebe auf diese Weise das wider, was sich für mich in meinem jahrzehntelangen "Selbststudium" als wesentlich darstellt, in der Hoffnung, daß es Leuten, die Tips gebrauchen können, etwas nützt und sie auf ihrer musikalischen Reise mit der Gitarre weiter bringt. Also denn: Die Reise aus dem Wald der Zupfmuster in den unendlichen Ozean der solo-Arrangements beginnt.
Beispiel: Melodie über dem A-dur-Akkord
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"The Rest is up to you", würde man im Englischen sagen. Mit
ein wenig Geduld und vor allem Experimentierfreude sollten die in den
Beispielen dargestellten Prinzipien den Weg ebnen, eigenständig
Arrangements zu entwickeln, und sei es, daß man mit einem ganz einfachen
Lied in einer simplen Gestaltung anfängt.
Ein paar weitere Beispiele Die Gitarrenstimmung ist bei diesem Stück "drop-D". Die tiefe E-Saite wird dafür um einen Ganzton nach D heruntergestimmt. Hier sind die ersten sechs Takte. Klicke in das Notenbild, um sie in recht langsamer Geschwindigkeit (etwa 80 Schläge pro Minute) zu hören. Das MP3 ist 127 KB groß. |
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Der achte Takt ist schon ein wenig schwieriger, weil er einige Verschiebungen
(Synkopen) der Melodie gegenüber dem Baß enthält. Zwar beginnen Baß und
Melodie gleichzeitig, die Baßnoten sind aber viertel, wogegen die erste
Melodienote (E) ein achtel ist. Die angewantde Technik ist dieselbe, wie
in picking
pattern vier. Die Notenwerte in den folgenden Takten sind zwar teilweise
etwas anders, als bei dem erwähnten Pattern, aber das Prinzip ist das gleiche.
Ein weiterer Unterschied zur reinen Anwendung von Mustern ist, daß nicht
statisch mit einem Akkordgriff gespielt wird. Vielmehr muß im Diskant ein
Wechsel von D auf H in der Melodie stattfinden. Dabei kann man mit dem
Emoll7-Griff in der offenen Lage beginnen. Wenn die Melodie aber von E über D
nach H heruntergespielt wird,. muß der kleine Finger (der das D auf der
H-Saite hält) gehoben werden, damit die leere H-Saite gespielt werden kann.
Eine weitere etwas vertrackte Stelle ist der Wechsel von G auf F# im neunten
Takt (beachte die beiden sechzehntel-Noten). Ich spiele das alles mit dem
kleinen Finger. Dabei drücke ich am Anfang des Taktes die e-Saite am zweiten
Bund. Dann schiebe ich ihn auf den dritten Bund hoch und ziehe ihn
anschließend sofort wieder auf den zweiten Bund zurück. Eines sollte ich noch
erwähnen: Die erste Note die auf der Aufnahme zu hören ist, ist die letzte
Bote (h) im Notenbild oben. Wenn man mit vier Schlägen einzählt und beim
fünften Schlag beginnt, kommt sie bereits beim vierten Schlag. Und wieder mal: Klicke auf das Notenbild, um das entsprechende MP3 zu hören. Es ist 138 KB groß. |
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Die letzten vier Takte zeigen die für das Lied so
charakteristische Brücke zwischen den Strophen, die gleichzeitig auch das
Intro darstellt. Das ganze ist sehr leicht zu spielen, denn es muß immer
nur eine Saite gegriffen werden und die Baßnoten werden unisono mit den
Diskantnoten angeschlagen.
Klicke auf das Notenbild, um das entsprechende MP3 zu hören. Seine Größe beträgt 90 KB |
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Ein weiteres Beispiel wäre mein Arrangement
von "Homeward Bound". Es verwendet in weitem Umfang die G-dur,
C-dur und D/F#-Melodie-Technik, die oben gezeigt wird. Auch gibt es die
anscheinend unvermeidliche Stelle, an der die Melodie nach oben
"ausbricht", so daß sie für ein paar Schläge in der
vorgestellten Technik zweistimmig nach oben geführt wird. (hier
sind Noten/TAB, hier mp3 - 1970 KB).
Ich bitte zu beachten, daß das Stück einen Ganzton nach oben
transponiert aufgenommen ist (Capo am zweiten Bund). |
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Auf diese Weise lassen sich sehr viele Stücke
und Lieder so arrangieren, daß sie auf der Gitarre solistisch gespielt
werden können, nämlich dergestalt, daß über einem "Gerüst",
das den Bass und die Akkordlage wiedergibt, die Melodie des Stückes
geführt wird. Als Beispiele möchte ich das recht bekannte Lied "Me
and Bobby McGee" von Cris Cristofferson, den Somn &
Garfunkel-Song "Homeward Bound" und schließlich "As Tears
go by" von Jagger/Richards vorstellen, die ich solcherart für
Gitarre arrangiert habe.
Die Stücke sind meiner Einschätzung nach nicht allzu schwierig, sondern eher als "noch einfach bis mittelschwer" einzuschätzen:
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Schließlich komme ich noch einmal auf die
Ballade "Georgie" zurück. Auch ihr sollte man einen Versuch
gönnen, weil sie nicht allzu schwierig und sehr schön und melancholisch
daherkommt. Es ist zwar einigermaßen leicht zu spielen, hat aber zwei
Schwierigkeiten:
1) Der D/F#-Akkord wird nur für zwei Schläge gespielt. Er ist aber für den harmonischen Ablauf wichtig, weil er erst dieses gewisse mittelalterliche Flair hineinbringt. Umso wichtiger ist es, ihn einigermmaßen sauber zu spielen und den Akkord auch in der kurzen Zeit, die er gesapielt wird, deutlich erklingen zu lassen. 2) Die Melodieführung reicht beim zweiten mal, bei dem das E-Moll gespielt wird, sehr weit nach unten. Hier muß mit dem Zeigefinger die D-Saite mit dem gegriffenen E gespielt werden. Daher muß die rechte Hand für einen Augenblick eine Saite tiefer "justiert" werden, denn die D-Saite gehört nörmalerweise zum Baßbereich, der vom Daumen gespielt wird. (hier gibts die PDF-Datei von "Georgie" mit TAB und Noten) |
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